Bremen

In Bremen gibt es ein großes BNE- und SDG-Netzwerk aus Verwaltung, gemeinnützigen und zivilrechtlichen Institutionen sowie Freischaffenden. Es transportiert Inhalte von BNE in die Gesellschaft. Im Bildungsbereich entsteht ein Orientierungsrahmen BNE.

Wie setzt Bremen Bildung für nachhaltige Entwicklung um?

In Bremen gibt es seit Februar 2020 eine BNE-Landeskoordination. Ein "Koordinierungskreis BNE" dient als Vernetzungsgremium für die zahlreichen Akteure im Land Bremen.

Derzeit entsteht ein Orientierungsrahmen BNE (OR BNE). Das neu entwickelte BNE-Modul vermittelt Referendarinnen und Referendaren die Zielsetzung des OR BNE. Zeitgleich entwickelt Bremen eine Plattform für Bildungsangebote externer Bildungspartnerinnen und Bildungspartner aus kultureller Bildung, Demokratiebildung, MINT und BNE zur Vernetzung von Bildungsinhalten und Sparten / Fächern. Es bestehen Zusammenschlüsse aus Unternehmen, Fachbereichen der Universität und Schulen in denen zu bestimmten Themen BNE-konformes inklusives analoges wie digitales Unterrichtsmaterial erarbeitet, ausprobiert und evaluiert wird. Diese Projekte haben Themen wie z.B. "Klima" oder "Müll" zum Inhalt.

Weitere Schulentwicklungsprozesse werden über Partizipationsprozesse angestoßen (Beispiele sind "1 aus 17 – misch Dich ein" oder eine Partizipation der Bremer UNESCO-Projektschulen zum Welterbetag unter dem Motto: Erbe erhalten – Zukunft gestalten).

Fortbildungen zu BNE werden unter anderem im Bereich der grünen Schule sowohl für pädagogische Fachkräfte, als auch für Leitungskräfte in Kitas angeboten. Die Fortbildungen werden im Rahmen der trägerübergreifenden Fortbildungen als Projekt bei der Senatorin für Kinder und Bildung von der botanika durchgeführt. Im zivilgesellschaftlichen Bereich bietet das Klimahaus Bremerhaven Fortbildungen zu BNE für pädagogisches Personal an.

Maßnahmen des Umweltressorts wie die Initiierung und Unterstützung der Koordinierungsstelle Umwelt Bildung Bremen und die Bezuschussung von Basiseinrichtungen für Umweltbildung für Kinder und Jugendliche dienen der Umsetzung des relevanten Sustainable Development Goals 4 (SDG). Eine Zusammenarbeit mit dem Bereich "Kinder" besteht insbesondere im aktuellen Projekt "Naturerleben in der Kita".

Ein wichtiger Teilbereich ist außerdem die entwicklungspolitische Bildungs- und Informationsarbeit, die von zivilgesellschaftlichen Organisationen angeboten wird. Dazu gehören insbesondere das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), sowie das Nord-Süd-Forum Bremerhaven.

Was plant Bremen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Im Bildungsbereich plant Bremen die Verabschiedung des Orientierungsrahmens BNE als fächerübergreifende Ergänzung zu den Bremer Bildungsplänen. Für BNE strebt Bremen außerdem eine Länderinitiative an. Die Implementierung erfolgt über Maßnahmen wie Aus- und Fortbildungen des pädagogischen Personals und der Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien. Kooperationen mit externen Bildungspartnerinnen und Bildungspartnern, Schulpartnerschaften und Schüleraustausche sollen weiter gefördert werden.

Angestoßene Schulentwicklungsprozesse werden begleitet und unterstützt. Ein Mittel dazu ist die Vernetzung von Schulen mit ähnlichen Schwerpunkten und Leitbildern untereinander.

Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe aus Bildungsbehörde, der Senatskanzlei, dem Umweltressort, dem Wissenschaftsressort und dem Gesundheitsressort widmet sich der Frage, wie BNE politisch breiter aufgestellt werden kann.

Im Umweltressort soll im Bereich außerschulische Umweltbildung der erreichte Umfang an finanzieller Unterstützung konsolidiert werden. Die Konsolidierung der Angebote im Bereich Frühkindliche Bildung ist angestrebt. Auch hier bestehen Vernetzungen zum Bildungsressort.

Im Bereich Umweltbildung für Kinder und Jugendliche in Bremen ist die auf Länderebene favorisierte Einführung von BNE-Zertifizierungen zurzeit nicht vorgesehen, die Entwicklung wird weiter begleitet und die künftigen Ergebnisse auf ihre Übertragbarkeit erneut geprüft.

Welche Bezugspunkte zur Agenda 2030 und zum Nationalen Aktionsplan BNE gibt es?

Zahlreiche Aktivitäten des Landes Bremen im Bereich BNE beziehen sich direkt oder indirekt auf die Agenda 2030. Die Sustainable Development Goals (SDGs) werden beispielsweise im Rahmen von Schulkinowochen, bei Aktionstagen oder bei Workshops thematisiert. Die Maßnahmen des Umweltressorts dienen der Umsetzung des relevanten SDG 4.

Im Bildungsbereich sind alle fünf Handlungsfelder des NAP aufgegriffen und werden umgesetzt. Viele davon flankieren die Angebote des Umweltressorts, kooperieren mit externen Bildungspartnerinnen und Bildungspartnern und unterstützen beim Aufbau von Kooperationen mit Kitas und Schulen.