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Hessen

Hessen hat einen Runden Tisch BNE, schloss mit Umweltzentren einen BNE-Pakt und verankerte BNE als "besondere Bildungs- und Erziehungsaufgabe" im Hessischen Schulgesetz. BNE ist ein Schwerpunkt der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie und die Klimabildung für nachhaltige Entwicklung ist eine prioritäre Maßnahme im Klimaschutzplan. Auch in weiteren Landesstrategien, wie zum Beispiel zur Ernährung oder zur Biologischen Vielfalt, sind BNE-Maßnahmen fester Bestandteil.

Wie setzt Hessen Bildung für nachhaltige Entwicklung um?

Das Land unterstützt zahlreiche Maßnahmen mit dem Ziel, BNE im Bildungssystem zu verstetigen und Bildungslandschaften zu etablieren. Gremien, Netzwerke, längerfristige Vereinbarungen und kontinuierliche Qualitätssicherung bilden die strukturelle Grundlage für dauerhafte und qualitätsgesicherte BNE-Angebote. Die Deutsche UNESCO-Kommission und das Bundesbildungsministerium haben wiederholt Projekte wie die Regio­nalen Netzwerke BNE, das Multiplikatorennetzwerk des Schuljahrs der Nachhaltigkeit und das Programm Hessische Umweltschule für die erfolgreiche BNE-Netzwerkarbeit ausgezeichnet.

Runder Tisch BNE

Seit 2015 versammeln sich am Runden Tisch BNE Verantwortliche für BNE aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft mit dem gemeinsamen Ziel, den Nationalen Aktionsplan BNE in Hessen umzusetzen und BNE in allen Bildungsbereichen zu implementieren. Koordiniert wird der Runde Tisch BNE von der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie in Abstimmung mit dem Vorsitz, den aktuellen Vertreterinnen und Vertretern des Hessischen Volkshochschulverbandes und des Landesverbandes der Chemischen Industrie.

BNE-Pakt

Das Umweltministerium hat mit 15 regional bedeutsamen Umweltbildungs- und Nachhaltigkeitszentren im Jahr 2020 einen bundesweit einzigartigen Pakt für eine starke Bildung für nachhaltige Entwicklung geschlossen. Ziel des Paktes ist es, die Angebote der Partner zu verstetigen und weiterzuentwickeln, die landesweite Vernetzung zu stärken und die gemeinsame Qualitätsentwicklung voranzutreiben. Alle Zentren sind BNE-zertifizierte Bildungsträger und bereits seit Jahren wichtige Partner für die Landesregierung in der Umsetzung der BNE. Sie beraten und koordinieren die hessischen Umweltschulen auf regionaler Ebene, sie koordinieren die regionalen BNE-Netzwerke und setzen Klimabildungsprojekte im Rahmen des Klimaschutzplans um.

BNE-Zertifizierung

Alle BNE-Projekte verfolgen einen hohen Anspruch an die pädagogische Qualität. Die Entwicklungen in den Themenfeldern und in den pädagogischen Methoden erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung der BNE-Anbieter. Dies wird durch die konsequente Zertifizierung von Bildungsträgern nach einem von vier Ministerien getragenen System mit klaren Qualitätskriterien gesichert, die bundesweiten Standards entsprechen. BNE-Zertifikate sind bisher an mehr als 60 Bildungseinrichtungen und Einzelanbieter verliehen worden und müssen alle drei Jahre erneuert werden.

Regionale Netzwerke BNE

Von Witzenhausen bis Darmstadt bieten neun BNE-Netzwerke eine Plattform für Bildungsanbieter und Bildungsangebote in der Region. Das Umweltministerium unterstützt die regionalen Koordinierungsstellen finanziell und durch bedarfsorientierte Fortbildungen zur Qualitätsentwicklung der Netzwerkarbeit. Die von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesbildungsministerium ausgezeichneten BNE-Netzwerke sind Kristallisationspunkte für die Gestaltung von BNE-Bildungslandschaften.

Dachmarke „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“

Hessische Schulen mit unterschiedlichen Auszeichnungen im Bereich BNE werden unter dem Dach "Nachhaltigkeit lernen in Hessen" vernetzt. Aktuell gehören die Auszeichnungen Hessische Umweltschule, Schule/Schuljahr der Nachhaltigkeit, UNESCO-Projektschule, Grenzenlos-Schule, Eine-Welt-Schule und Fairtrade-Schule zum Netzwerk. Überprüft wird nicht jede einzelne Schule, sondern die Kriterien der Auszeichnungen. Die Schulen profitieren durch den Austausch guter Beispiele und durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit.

Umweltschulen – Lernen und Handeln für unsere Zukunft

Schulen aller Schulformen bearbeiten zwei Jahre lang ausgewählte Handlungsbereiche, wie zum Beispiel Klimaschutz, ressourcenschonende Schulbewirtschaftung, Schulgarten, Ernährung oder fairen Konsum im Sinne einer BNE. Ziel ist, dabei gleichzeitig Strukturen im Schulalltag aufzubauen, die das BNE-Engagement langfristig steuern und stützen können. Dazu gehört die Integration der Vorhaben in Unterricht und Schulcurriculum, in Schulleben und Schulkultur. Die Auszeichnung "Hessische Umweltschule" gilt für zwei Jahre. Durch eine kontinuierliche Teilnahme am Programm kann eine Schule so immer weiter Umfang und Qualität ihrer BNE-Umsetzung verbessern.

Schuljahr der Nachhaltigkeit

Das SdN umfasst Lernwerkstätten zu acht Nachhaltigkeitsthemen und zieht sich wie ein „roter Faden“ durch ein Grundschuljahr. Die Kinder lernen, was nachhaltige Entwicklung für ihre eigene und die Lebenswelt anderer Menschen rund um den Globus bedeutet. In Lernwerkstätten unter anderem zur Biologischen Vielfalt, zum Gewässerschutz, zu Abfall, Energie, Klima, Ernährung oder Kinderrechten und Konsum entwickeln sie eigene Handlungsoptionen für eine nachhaltigere Welt. Durch Beratungs-, Fortbildungs- und Austauschangebote wird die gesamte Schulgemeinde auf dem Weg zur nachhaltigen Schule unterstützt. Unter Einbindung von elf BNE-zertifizierten Umweltbildungszentren und dem mehrfach von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesbildungsministerium ausgezeichneten Netzwerk der Multiplikatoren wird das Schuljahr der Nachhaltigkeit an 120 Grundschulen hessenweit umgesetzt und BNE verankert.

Klimabildung für nachhaltige Entwicklung

Klimabildung ist eine von 42 prioritären Maßnahmen des Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025 und eine von 18 Maßnahmen im Mehr-Klimaschutzprogramm. Seit 2018 werden Projekte zur Klimabildung entwickelt und in die Breite getragen. Sie sind an den BNE-Prinzipien ausgerichtet, stärken Kompetenzen im Bereich Klimaschutz und helfen dabei, Klimabildung als Querschnittsthema im Bildungskontext zu verankern. Bis Ende 2021 haben die Angebote mehr als 75.000 Personen erreicht.

Der BNE-Projektansatz des Umweltministeriums setzt auf aufsuchende Bildungsangebote, oft an Schulen als Keimzellen regionaler Bildungslandschaften. Die interaktiven Angebote werden von BNE-Experten entwickelt. Soweit möglich, werden dabei im Sinne des Ressourcenschutzes Recyclingmaterialien genutzt.

Die hessische Klimabildung zeichnet sich durch das Zusammenwirken der hessischen Behörden und der Bildungspartner im Land aus. Verschiedene Ministerien, die für Bildung und für Fachthemen mit Klimabezug zuständig sind, wirken mit. Auch Fachbehörden wie die Landesenergieagentur und das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung und der Landesbetrieb Landwirtschaft sind dabei und präsentieren ihre Angebote auf dem hessischen Klimabildungsportal.

Alle Projekte der Klimabildung im Sinne einer BNE verfolgen einen hohen Anspruch an die pädagogische Qualität. Eine Struktur zur Qualitätsentwicklung sichert diesen Anspruch: Die Entwicklung und Umsetzung der Klimabildungsprojekte erfolgt in der Regel durch vom Land Hessen zertifizierte Bildungsträger für nachhaltige Entwicklung und das Multiplikatoren-Netzwerk Schuljahr der Nachhaltigkeit, das von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesbildungsministerium ausgezeichnet wurde. Das Umweltministerium bietet Fortbildungen für Multiplikatoren in der Klimabildung an. Gebündelt werden alle Angebote auf dem hessischen Klimabildungsportal, das jährlich von etwa 19.000 Personen besucht wird.

Netzwerk Schulgärten in Hessen

Schulgärten sind hervorragende Lernorte für BNE, sie bieten praktisches Auseinandersetzen mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragen. Nahezu jedes Unterrichtsfach kann im Schulgarten mit vielfältigen Methoden umgesetzt werden. Oft kommen Talente der Schülerinnen und Schüler zum Vorschein, die im Klassenraum unentdeckt bleiben. Das Netzwerk Schulgärten in Hessen bringt seit 2017 mehr als 300 engagierte Lehrkräfte, außerschulische Pädagoginnen und Pädagogen und Gartenfreunde zusammen: Fortbildungen, individuelle Schulgarten-Beratung, Bildungsmaterialien, praktische Gartentipps und ein Newsletter unterstützen die Akteurinnen und Akteure.

Was plant Hessen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Die genannten Projekte und Netzwerke sind langfristig angelegt und werden in den kommenden Jahren fortgeführt. Auch im neuen Klimaplan ab 2023 spielt Bildung als eines von zehn Handlungsfeldern eine wichtige Rolle.

In Kooperation mit den Staatlichen Schulämtern führt das Hessische Kultusministerium ab 2022 regionale BNE-Fachtage für Lehrkräfte aller Schulformen durch. Hier machen sich Lehrkräfte mit den Grundlagen des Bildungskonzepts vertraut, lernen in Workshops Methoden und Materialien kennen und können sich mit außerschulischen BNE-Bildungspartnern ihrer Region vernetzen.

Gibt es Bezugspunkte zur Agenda 2030 und zum Nationalen Aktionsplan?

Die hessischen BNE-Akteurinnen und Akteure setzen die Agenda 2030 und die Sustainable Development Goals (SDGs) um. Die pädagogischen Konzepte der BNE-Projekte und Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Lehrkräfte legen die SDGs zugrunde. Die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans ist das Ziel des Runden Tisches BNE.

Rückschau: Meldungen zum Thema Hessen

Hessischer BNE Kongress – "Schule der Zukunft in Hessen 2030"

Zur Meldung

Zum Weiterlesen

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Hessisches Kultusministerium

Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie

Hessisches Klimabildungs-Webportal

Ansprechpartner

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Silvia Fengler

E-Mail: silvia.fengler@umwelt.hessen.de

Hessisches Kultusministerium

Ulrich Striegel

E-Mail: ulrich.striegel@kultus.hessen.de