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Sachsen-Anhalt

Bildung für nachhaltige Entwicklung wird im Land weiter gestärkt: Sachsen-Anhalt hat eine entsprechende Koordinierungsstelle eingerichtet und ist dem BNE-Zertifizierungssystem "Norddeutsch und Nachhaltig" (NUN) beigetreten.

Wie setzt Sachsen-Anhalt Bildung für nachhaltige Entwicklung um?

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist als eines von 13 Handlungsfeldern in der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes verankert. Die Gesamtkoordinierung obliegt einer interministeriellen Arbeitsgruppe unter Federführung des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klima und Umwelt (MWU), welches für die Bereiche Hochschule sowie non-formelle und informelle Bildung verantwortlich zeichnet. Hinzu kommen Maßnahmen auf dem Gebiet der frühkindlichen Bildung, die im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung umgesetzt werden, sowie in der schulischen Bildung, für die das Ministerium für Bildung in enger Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung zuständig ist.

Seit 2019 ist eine Koordinierungsstelle BNE im Landeszentrum Wald eingerichtet und seit 2021 ein BNE-Portal auf der Homepage des Landes eingerichtet, auf dem sich zahlreiche Akteurinnen und Akteure mit ihren Angeboten eingetragen haben und viele Informationen zum Thema BNE abgerufen werden können.

Das Land hat sich 2020 dem länderübergreifenden Zertifizierungssystem "Norddeutsch und Nachhaltig" (NUN) für BNE-Akteurinnen und -Akteure der Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern angeschlossen und 2021 die erste BNE-Einrichtung zertifiziert. BNE-Akteurinnen und -Akteure haben unter Federführung des Bündnisses für ein nachhaltiges Sachsen-Anhalt e.V. einen Runden Tisch zur Beteiligung der Zivilgesellschaft zu allen Fragen rund um BNE eingerichtet. Für die Akteurinnen und Akteure aus dem non-formellen Bereich gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten entsprechend ihrer eigenen Ausrichtung.

Im Mitte 2020 novellierten Hochschulgesetz Sachsen-Anhalt ist u.a. festgehalten, dass Hochschulen ihren Beitrag zu einer nachhaltigen, friedlichen und demokratischen Welt leisten sollen. Dabei wird insbesondere darauf abgestellt, dass die Hochschulen ihr Handeln am Grundsatz der Nachhaltigkeit und der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ausrichten sowie Studierende durch Bildungsprozesse zu einem Bewusstseinswandel hin zu mehr nachhaltigem Handeln befähigen sollen.

Was plant Sachsen-Anhalt im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Nach dem kurzen Evaluierungsbericht zur BNE aus dem Jahr 2017, der Integration in die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes und den aus dem Bericht bisher umgesetzten Maßnahmen (Curriculum non-formal, BNE-Koordinierungsstelle, neue Förderrichtlinien, Fortbildungen für BNE-Akteurinnen und Akteure) steigt Sachsen-Anhalt beginnend ab 2022 in eine Diskussion zur strukturellen Neuausrichtung der BNE-Landschaft ein. Durch die Einbeziehung aller Bildungsbereiche soll BNE noch stärker in allen Bereichen der Bildung und auf kommunaler Ebene integriert werden. Der Zeitplan der Umsetzung sich daraus ergebender Maßnahmen wird wesentlich von der Inhaltstiefe der am Prozess beteiligten Akteurinnen und Akteure abhängen und kann derzeit noch nicht terminiert werden. Sachsen-Anhalt unterstützt die Stadt Dessau-Roßlau im Modelprojekt des Bundes "BNE-Kommune".

Für den schulischen Bereich stellt die Integration von, an die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDG) angelehnten, BNE-Themen in die Lehrpläne einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung des Beschlusses der Weltkonferenz BNE#2030 dar. Die Einarbeitung in die Lehrpläne der Sekundarstufe II befindet sich in der Umsetzung.

In der 3. Phase der Lehrkräftebildung gibt es vielseitige Angebote, wie Themen der BNE/des Globalen Lernens in der unterrichtlichen Praxis umgesetzt werden. Eine Ausweitung der Angebote in die 2. Phase der Lehrkräftebildung wird mit der Länderinitiative der Öko-Schulen (siehe auch 3.) angestrebt.

An den Hochschulen Sachsen-Anhalts gibt es vielfältige Aktivitäten zur Förderung nachhaltiger Entwicklung. In den Zielvereinbarungen des Landes mit den Hochschulen für den Zeitraum von 2020-2024 ist der Aspekt der Nachhaltigkeit sowohl im Bereich des Liegenschaftsservice als auch im Bereich BNE in die aufgabenbezogenen Vereinbarungen aller Hochschulen aufgenommen worden. Dabei wird Nachhaltigkeit als dauerhaftes Instrument der Hochschulentwicklungsplanung verstanden. Zum einen soll Nachhaltigkeit strukturell in der Hochschule verankert werden, zum anderen soll es als Thema Eingang in die Bereiche Lehre (innovative Lehrkonzepte, Weiterbildungsveranstaltungen sowie Studiengangneuausrichtungen), Forschung und Kommunikation finden. Das Thema Nachhaltigkeit findet in den Curricula vieler Studiengänge der Hochschulen Sachsen-Anhalts Berücksichtigung; einige Professuren sind dem Thema besonders gewidmet. Nicht selten engagieren sich Lehrende und Studierende im Sinne von BNE in Form von Ringvorlesungen oder ähnlichen Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit.

Welche Bezugspunkte zur Agenda 2030 und zum Nationalen Aktionsplan BNE gibt es?

BNE in Sachsen-Anhalt wird grundsätzlich an allen SDG`s ausgerichtet. Diesbezügliche Fortbildungen der BNE-Akteurinnen und -Akteure und Multiplikatoren werden, auch in Vorbereitung von Zertifizierungsverfahren im Rahmen der NUN-Zertifizierung, weiterhin angeboten bzw. innerhalb des Zertifizierungsverbundes umgesetzt. (weitere Informationen im BNE-Portal Sachsen-Anhalt).

Im Bildungsprogramm für Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt "Bildung: elementar – Bildung von Anfang an", das verbindliche Grundlage für die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt ist, wird "Nachhaltigkeit" als einer von sieben Leitgedanken ausgewiesen und ist damit eine Basis des Bildungsprogramms.

Die Agenda 2030 wird mit zwei Länderinitiativen zum Orientierungsrahmen Globales Lernen in Sachsen-Anhalt mit dem Ziel umgesetzt, im schulischen Kontext ein tragfähiges Netzwerk zu schaffen, das in der Fläche Lehrerfortbildungen anbietet. Die Länderinitiative des Netzwerks der Nachhaltigkeitsschulen wird mit der Länderinitiative der Öko-Schulen zusammengeführt, sodass nach 2024 von vorerst 15 Orten der themenbezogenen Lehrerfortbildung auszugehen ist. Eine perspektivische Erweiterung der Anzahl der Fortbildungsschwerpunkte ist angedacht. Die Länderinitiativen werden durch Engagement Global finanziert.

Mit der zusätzlich zu den vorhandenen Ressourcen durch Engagement Global geförderten Landeskoordinatorinnen und -koordinatorenstelle BNE/Globales Lernen kann die koordinierende inhaltliche Arbeit am Thema verstärkt werden.

Zum Weiterlesen

Grundsätzliche Informationen zu den Länderinitiativen finden sie hier:

Frühkindliche Bildung:

Bildungsprogramm (sachsen-anhalt.de)

Schule:

LISA: Netzwerk Nachhaltigkeitsschulen Sachsen-Anhalt (NeNaST) sowie
LISA: Netzwerk Öko-Schulen Sachsen-Anhalt (NOeST) als Ankerpunkte für Lehrkräftebildung unter Bezugnahme ausgewählter Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals)

Non-formale / informelle Bildung:

Bildung für nachhaltige Entwicklung (sachsen-anhalt.de) und
https://bne.sachsen-anhalt.de/