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Die Nationale Plattform BNE stellt sich vor

Die Nationale Plattform BNE stellt sich vor

Grafik zu 3 Fragen an ... Felix Falk
© BMBF

1. Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung konkret für Sie?

"So wie wir in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere in den Industrieländern gelebt und gewirtschaftet haben, kann es dauerhaft nicht weitergehen. Eigentlich ist dies klar und nicht zuletzt seit dem berühmten Bericht über die Grenzen des Wachstums des Club of Rome 1972 bekannt. Dennoch fällt uns schwer sowohl als Individuum und erst recht als Gesellschaft unser Verhalten zu verändern. Aus meiner Sicht hat dies viel damit zu tun, dass die meisten Auswirkungen unseres Handelns und Wirtschaftens nicht sofort erkennbar sind und damit häufig recht abstrakt bleiben. Umso wichtiger ist es, über diese Folgen aufzuklären. Bildung spielt hierbei eine herausragende Rolle und Games könnten hierbei zu dem entscheidenden Schlüsselmedium werden. Denn eine der herausragenden und einmaligen Eigenschaften von Games sind ihre Interaktivität. Die Spielenden sind nicht nur Rezipienten, sondern auch Erschaffende – ihre Entscheidungen und Eingaben haben direkten Einfluss auf den weiteren Spielverlauf. Damit werden die Folgen von Handlungen in einer Art sichtbar gemacht, wie es ansonsten nicht möglich wäre. Klassische Gedankenspiele wie "was wäre wenn" lassen sich direkt erleben. Diese einzigartige Fähigkeit lässt Games mit Entscheidungen und ihren Konsequenzen spielen und macht sie dadurch insbesondere beim Erlernen nachhaltigerer Arbeits- und Lebensweisen besonders wertvoll."

2. Was tun Sie als Mitglied der Nationalen Plattform BNE, um dieses Thema voranzubringen?

"Als game – Verband der deutschen Games-Branche setzen wir uns gemeinsam mit unseren Tochtergesellschaften dafür ein, die Potenziale von Games als Lehr- und Lernmedium insgesamt besser zu erkennen und zu nutzen. Denn hier bleibt aus unserer Sicht derzeit noch viel Potenzial ungenutzt. Darum stärkt die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle – kurz USK – die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen und die Stiftung Digitale Spielekultur zeigt in ihren unterschiedlichen Projekten eindrucksvoll auf, was Games als Medium in der Bildung alles bewegen können – von der Außenpolitik über die Erinnerungskultur bis hin zur Wertebildung.

Aber wir gehen selbst auch voran: Im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes dienen wir unseren mehreren Hundert Mitgliedern als wichtige Austauschplattform und bieten hierfür unter anderem einen Best-Practice-Guide an, indem die Mitglieder ihre Projekte und Lehren für ein nachhaltigeres Wirtschaften anderen Games-Unternehmen zur Verfügung stellen. Und auch bei unseren eigenen Projekten achten wir stark auf den Klima- und Umweltschutz. Das gilt insbesondere für die gamescom, das weltgrößte Games-Event, das jedes Jahr Ende August in Köln stattfindet. Im Rahmen des Projekts „gamescom goes green“ haben wir unsere Anstrengungen beim Klima- und Umweltschutz deutlich ausgebaut. Gemeinsam mit unserem Partner der Koelnmesse sorgen wir dafür, dass alle Elemente des Kern-Events, die wir selbst organisieren, klimafreundlich sind, das heißt: Wir reduzieren soweit möglich CO2-Emissionen und kompensieren sie dort, wo eine Reduktion nicht direkt möglich ist. Beispielsweise wird die gesamte gamescom mittlerweile mit Ökostrom betrieben. Auch die Aussteller können sich an "gamescom goes green" beteiligen. Für die Hunderttausenden Besuchenden bieten wir mit dem „Green Ticket“ die Möglichkeit für einen zusätzlichen Euro zu ihrem Ticket bei der Aufforstung des gamescom forest nahe Bayreuth zu helfen. Damit tragen wir nicht nur dazu bei, dass das größte Games-Event der Welt immer grüner wird, sondern, dass dieses Thema auch bei den Besuchenden ankommt."

3. Wie können wir bei der Umsetzung von BNE besser werden, um bis 2030 die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen?

"Als Gesellschaft werden wir beim Thema Nachhaltigkeit besser werden müssen. Das klappt aber nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Daher gilt es immer zum Mitmachen einzuladen. "erklären statt belehren" ist hierbei aus meiner Sicht besonders wichtig. Ob als einzelne Person oder als Unternehmen – viel zu häufig startet man hochmotiviert beim Thema Klima- und Umweltschutz und wird dann durch Besserwissertum und Belehrungen von oben herab ausgebremst, weil man vielleicht noch nicht sofort alles perfekt umsetzt. Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, dass wir uns alle auf den Weg machen. Das wird nicht in derselben Geschwindigkeit für alle funktionieren. Umso wichtiger ist es, auch denen, die erst starten oder vielleicht sogar noch Motivation benötigen, sich mit einem nachhaltigeren Leben und Wirtschaften auseinanderzusetzen."

Die weiteren Mitglieder der Nationalen Plattform stellen sich vor: