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Eindrücke von der European Conference on Educational Research

Vom 22.08. bis 25.08.2017 fand die diesjährige European Conference on Educational Research (ECER) in Kopenhagen statt. Die Konferenz begrüßte in diesem Jahr rund 2.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 68 Nationen.

Europäische Flagge vor einem Gebäude
© Adobe Stock/ artjazz

"Reforming Education and the Imperative of Constant Change: Ambivalent Roles of Policy and Educational Research"

In unterschiedlichen Veranstaltungsformaten wurden mögliche Auswirkungen transnationalen Reformdrucks und des "Imperativs" des ständigen Wandels bearbeitet, sowie die Rolle der erziehungs- beziehungsweise bildungswissenschaftlichen Forschung bei der Reformierung von Erziehung und Bildung. Dabei war eine zentrale Frage, ob derzeitige Versuche zur Vereinheitlichung von Bildungssystemen, Programmen und Curricula tatsächlich zu einer Qualitätsverbesserung führen.

Insgesamt sorgten 32 Netzwerke (zum Beispiel Network 22: Research in Higher Education, Network 23: Policy Studies and Politics of Education und so weiter) vier Tage lang für ein abwechslungsreiches Programm. Zentrale Events waren unter anderem Keynotes, EERA Sessions und Capacity Building Workshops.

Im Eröffnungsvortrag mit dem Titel "The Competition Fetish as an Imperative of Change: Animators, Mediators and Consequence" (Englisch) demonstrierte Prof. Rajani Naidoo (University of Bath, England), wie aktuelle Reformbestrebungen im hochschulischen Bereich von zunehmend marktorientierten Prinzipien des Wettbewerbs gesteuert werden. Ebenso adressierte Dr. Manja Klemenčič (Harvard University, USA) in ihrer Keynote mit dem Titel "Shifting Authority in Transnational Governance of Higher Education, and Effects of Culture in Implementation of Higher Education Reforms" (Englisch) die aufstrebende Rolle nichtstaatlicher Akteure wie internationaler Organisationen, transnationaler Stakeholder-Verbände und Ranking-Agenturen bei der Gestaltung transnationaler Bildungspolitik und -instrumente in den Hochschulen.

Weitere Keynotes von Prof. Carl Anders Säfström (Södertörn University, Schweden) und Prof. Jens Rasmussen (Aarhus University, Dänemark) setzen sich kritisch mit anti-demokratischen und anti-pluralistischen Tendenzen in aktuellen Entwicklungen im Bildungswesen auseinander. Sie untersuchten weiterhin die Auswirkungen der Reformen im Kontext von Schule am Beispiel der Lehrplanentwicklung und Unterrichtspraxis.

Die Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Dr. Mandy Singer-Brodowski und Nadine Etzkorn vom Institut Futur stellten das Monitoring zum UNESCO-Weltaktionsprogramm "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (WAP) an der Freien Universität Berlin vor. Dies wurde von den Teilnehmenden sehr interessiert aufgenommen. Neben einer allgemeinen Einführung in das Forschungsdesign des Monitorings und den Umsetzungsprozess des WAP in Deutschland reflektierte der Vortrag die Position des nationalen Monitorings an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Durch weitere Vorträge im Netzwerk 30 zu Environmental and Sustainability Education Research war es möglich, nicht nur in Kenntnis gesetzt zu werden über die Umsetzung des WAP in anderen Ländern, sondern auch Einblicke in aktuelle Debatten auf internationaler Ebene im Kontext von BNE zu gewinnen. "Insgesamt ist daraus der Eindruck entstanden, dass sowohl der Umsetzungsprozess des WAP in Deutschland als auch das dazu durchgeführte Monitoring sehr ambitioniert ist", erläutert Nadine Etzkorn.

Die nächste ECER findet Anfang September 2018 in Bozen statt.

Weiterführende Informationen

Links

European Coference on Educational Research (Englisch)

Monitoring-Verfahren zum Weltaktionsprogramm in Deutschland