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Klima

Das Klima verändert sich. Das hat es immer schon getan. Der Wandel war aber noch nie so rasant wie jetzt. Unsere Lebensbedingungen werden dabei so schnell so stark verändert, dass die Welt aus dem Gleichgewicht gerät. Gelingt uns der Umschwung?

Das Klima

Klima bezeichnet die Gesamtheit von charakteristischen Witterungserscheinungen bezogen auf einen bestimmten Ort in einer bestimmten Zeit. Das Klima in unseren Zeiten erwärmt sich. Durch so genannten Treibhausgase, wie beispielsweise CO2 oder Methan, wird Wärmestrahlung immer stärker darin gehindert, unsere Atmosphäre zu verlassen. Dadurch erwärmt sich die Erdoberfläche immer mehr. Der natürliche Treibhauseffekt (ohne ihn wären es durchschnittlich -18 Grad auf der Erde) wird übersteigert und bringt so das Gleichgewicht der Welt bedrohlich durcheinander. Denn schon ein geringer Anstieg der Erdwärme hat verheerende Folgen: Schnee- und Eismengen verringern sich, der Meeresspiegel steigt, Wasserknappheit und starke Unwetter sind die Folgen.

Da der Klimawandel nicht an Grenzen halt macht, muss das Thema global betrachtet werden: Ursachen und Folgen müssen auf die Agenda der Weltgemeinschaft. Die so genannten Industrienationen gelten historisch gesehen als die Hauptverursacher des Klimawandels. Technologischer Fortschritt und eine stark wachsende Industrie zogen direkte Umweltschäden nach sich, der entstandene Wohlstand führte zu erhöhtem Konsum. Die Folgen sind in den heutigen Klimaveränderung zu spüren. Vor allem jedoch in den Ländern, die nicht zu den Hauptverursachern des Klimawandels gehören. Diese Länder werden von Dürren bedroht, kleine Inselstaaten vom ansteigenden Meeresspiegel. Das wirft die Frage nach der Verantwortung von Staaten des industrialisierten Nordens auf. Gleichzeitig holen Schwellenländer, wie beispielsweise China oder Indien mit der Industrialisierung auf und gehören inzwischen ebenfalls zu zentralen Verstärkern des Klimawandels. Handlungsbedarf besteht also auch in diesen Ländern: Wie können sie dabei unterstützt werden, eine ambitionierte Klimapolitik umzusetzen ohne dass sie in ihrer Entwicklung und damit ihren Chancen auf stabilere Wirtschafts- und Sozialsysteme zu stark eingeschränkt werden?

Die Weltgemeinschaft muss sich außerdem die Frage stellen, wie sie mit den mittelbaren Auswirkungen des Klimawandels umgehen wird. Dort wo das Klima die Lebensgrundlage von Menschen zerstört, entstehen Armut, Konflikte aufgrund knapper Ressourcen und Emigrationsbewegungen.

Ein Mensch steht im Regenmantel im Regen.
© Thinkstock

Die Rolle von Bildung

Zentrale Handlungsfelder, um eine weitere Veränderung des Klimas zu vermeiden, sind beispielsweise Energie, Bauen und Wohnen, Verkehr, Konsum, Abfall, Umweltmanagement und Tourismus. In all diesen Bereichen ist Wissen notwendig. Aber Wissen alleine reicht nicht aus. Bildung muss Menschen die Fähigkeit vermitteln, bewusste und abgewogene Entscheidungen zu treffen und danach zu handeln.

Neben den Anstrengungen zur Vermeidung der Erderwärmung, ist eine Anpassung an die veränderten Lebensbedingungen notwendig. Oft sind hierfür Forschung und die Entwicklung von Technologien entscheidend. Doch wie kann jeder einzelne von uns lernen, dem Fortschreiten des Klimawandels entgegenzuwirken oder auf nicht mehr abzuwendende Veränderungen zu reagieren? Climate Change Education soll dies möglich machen.

Internationaler politischer Prozess

Klimarahmenkonvention der UN

Das maßgebliche völkerrechtliche Vertragswerk zum internationalen Klimaschutz ist die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen  (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC). Sie trat 1994 in Kraft. Fast alle Länder der Welt haben sich zu den Zielen und Prinzipien der Klimarahmenkonvention bekannt. Ein mal pro Jahr treffen sich die Mitgliedsstaaten zu einer Klimakonferenz, an der auch Verbände und Institutionen wie NGOs teilnehmen.

Die Klimakonferenzen

Vom 6. bis 17. November 2017 fand die UN-Klimakonferenz in Deutschland statt. Zum 23. Mal trafen sich in Bonn Diplomaten, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft aus aller Welt. Deutschland war technischer Gastgeber, die Präsidentschaft der Konferenz übernahm die Regierung der Fidschi-Inseln. Die COP 23 wurde auf dem BNE-Portal redaktionell begleitet. Interessante Informationen, Berichte und Interviews aus dieser Zeit finden sich im Beitrag "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die UN-Klimakonferenz“.

Die Klimakonferenz von 2015 in Paris gilt als großer Erfolg, da sich die Staatengemeinschaft auf ein neues Klima-Abkommen geeinigt hat, das rechtlich verbindlich die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzt. Das Abkommen ist der Nachfolger des 2020 auslaufenden Kyoto-Protokolls. Es betont die herausragende Rolle von Bildung für den Klimaschutz. UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova sagte am Rande der Klimakonferenz, dass Bildung als roter Faden die Globale Nachhaltigkeitsagenda 2030 mit den Klimaschutzmaßnahmen verbindet.

Für entscheidend hält Frau Bokova, dass nachhaltige Entwicklung stärker in die nationalen Bildungssysteme integriert würde, dass Lehrerinnen und Lehrer selbst die Rolle als "Change Agents" erlernen und dass innovativere Partnerschaften, unter anderem mit dem Privatsektor, gestärkt würden. Minister a.D. Walter Hirche, Vorsitzender des Bildungsausschusses der Deutschen UNESCO-Kommission bekräftigt: "Bildung ist Katalysator für die Entwicklung jedes Landes und der globalen Gemeinschaft insgesamt. Wie in Artikel 11 und Artikel 12 des Klima-Abkommens festgelegt, müssen wir jetzt alle Akteure gewinnen, um die Bildung und Ausbildung zum Thema Klimawandel zu stärken, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Beteiligungschancen zu eröffnen und Informationen allgemein zugänglich zu machen. Das neue Klima-Abkommen, die im September 2015 beschlossenen ehrgeizigen SDG´s inklusive der Bildungsagenda 2030 und das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung sind ein perfekter aufeinander abgestimmter Rahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer vernetzten Welt."

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist in der Agenda 2030 insbesondere in den Zielen 4 und 13 der Sustainable Development Goals (SDGs) festgelegt, in dem Klimaabkommen findet es sich vor allem in den Artikeln 11 und 12. Artikel 12 war einer der ersten Artikel des Klimaabkommens, der von allen beteiligten Staaten akzeptiert wurde.

Der Weltklimarat

Der Klimarahmenkonvention ist ein Ausschuss beigeordnet, der den aktuellen Stand der Forschung  für politische Entscheidungsträger zusammenfasst. Es ist der 1988 gegründete Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaveränderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), der auch als Weltklimarat bezeichnet wird. Er wurde 2007 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Sinnbild für Strukturwandel: Auf der einen Seite Windräder, auf der anderen Seite sind Kohlekraftwerke.
© Adobe Stock / adrian_ilie825

Exkurs: Die Zwei-Grad-Obergrenze

Die internationale Staatengemeinschaft hat die Erderwärmung rechtlich verbindlich auf zwei Grad Celsius begrenzt.

Was bedeutet das?

Bezugsgröße sind die Temperaturwerte aus vorindustrieller Zeit: Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die Folgen für Mensch und Umwelt verheerend wären, wenn die Temperatur um mehr als zwei Grad ansteigen würde, als es den Durchschnittstemperaturen in vorindustrieller Zeit entspricht.

Wo stehen wir aktuell?

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die durchschnittliche Temperatur der Erdoberfläche bereits um circa 0,8 Grad Celsius erwärmt. Die Weltbank geht davon aus, dass die Erde sich bei Fortsetzung dieser Entwicklung bis Ende des Jahrhunderts um bis zu vier Grad erwärmen wird.

Beispiele nationaler und internationaler Klimaprojekte

Ausgezeichneter Lernort: Klimahaus Bremerhaven 8° Ost

Seit seiner Eröffnung im Juni 2009 engagiert sich das Klimahaus Bremerhaven auf einer 11.500 m² großen Ausstellungsfläche für BNE. Eine "Weltreise durch die Klimazonen der Erde" treten seine Besucher an, erforschen die kulturelle und biologische Vielfalt des blauen Planeten und untersuchen gleichzeitig die Hintergründe der Klimaveränderungen entlang des achten Längengrades Ost.

Porträt | Akteur in der BNE-Landschaft

Ausgezeichnetes Netzwerk: Prima Klima in der offenen Ganztagsschule

Ein Projekt zur Verankerung von BNE am Beispiel der Themen Klimawandel und Klimaschutz im Lehrplan für Grundschulen und in der Ganztagsbetreuung.

Akteur in der BNE-Landschaft | Beitrag zur UN-Dekade

Ausgezeichneter Lernort: NaturGut Ophoven

Das NaturGut Ophoven versteht sich als Kompetenzzentrum für Umwelt und Klima und vermittelt Kindern, aber auch Erwachsenen die Bedeutung von Natur, Umwelt- und Klimaschutz praxisnah.

Akteur in der BNE-Landschaft | NaturGut Ophoven

Das Klimafrühstück

Ziel des Projektes ist es, anhand alltäglicher Mahlzeiten zu entdecken, in welcher Weise unsere Lebensmittel und Essgewohnheiten mit dem Klimawandel zusammen hängen.

Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung e. V. (KATE)

UN CC:Learn

Das UN Climate Change Learning Partnership (UN CC:Learn) ist eine Initiative von 34 multilateralen Organisationen, die Länder bei der Gestaltung und Umsetzung von nachhaltigem Lernen zur Bewältigung des Klimawandels unterstützen. Die Initiative wurde 2009 auf dem Kopenhagener Klimagipfel ins Leben gerufen.

UN CC:e-Learn (Englisch)

Dominikanische Republik

Die Dominikanische Republik ist als kleiner karibischer Inselstaat besonders vom Klimawandel bedroht. Das Land hat 2011 bis 2013 ein nationales Pilot-Projekt im Rahmen von UN CC:Learn umgesetzt.

UN CC:Learn in der Dominikanischen Republik

Weiterführende Informationen

Akteure zum Thema Klima auf dem BNE-Portal

Lehrmaterialien zum Thema Klima auf dem BNE-Portal