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Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030

2019 endet das UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE. Was das Programm in Deutschland erreicht hat und wie es national und international weitergehen wird, erklärt der Vorsitzende der Nationalen Plattform BNE, Staatssekretär Christian Luft aus dem BMBF.

Wo stehen wir aktuell bei der Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Strukturen des deutschen Bildungssystems?

Wir sind auf dem richtigen Weg. Über alle Bildungsbereiche hinweg wird BNE mehr und mehr verankert. Das Konzept wird zunehmend in Rahmenpläne und Curricula aufgenommen. Einige Länder haben sogar eigene BNE-Strategien entwickelt. Zudem gibt es herausragende Initiativen, die zeigen: Bildung für nachhaltige Entwicklung ist Realität in Deutschland. Schon über 200 dieser Initiativen hat das BMBF gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission als besonders herausragend ausgezeichnet.

Was sind die größten Herausforderungen?

Eine der größten Herausforderungen ist es weiterhin, BNE vom Konzept in die Struktur zu transportieren, das heißt die vielen guten Einzelinitiativen in die Fläche zu bringen. Doch gerade dieser Schritt ist enorm wichtig, um nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Auch bei der Ausbildung von Lehrkräften, pädagogischem Fachpersonal und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren müssen wir noch mehr tun. In der Aus- und Weiterbildung muss BNE künftig eine größere Rolle spielen. Auf kommunaler Ebene sollten Bildungslandschaften für nachhaltige Entwicklung stärker ausgebaut und Vernetzung gefördert werden.

Welche Erfolge konnten in Deutschland im Rahmen des Weltaktionsprogramms erzielt werden?

In Deutschland haben wir das Weltaktionsprogramm mit der Nationalen Plattform BNE umgesetzt. Es ist uns damit gelungen, mit der Nationalen Plattform BNE ein breites, vielfältiges und aktives BNE-Netzwerk zu schaffen. Dort können sich Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bildungsbereichen sowie aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft austauschen. Das ermöglicht es, BNE in Deutschland aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und in die Breite zu bringen. Die Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans BNE war dabei ein wichtiger Meilenstein. Dieser Plan formuliert für jeden Bildungsbereich Ziele und Maßnahmen. Auf diese Weise unterstützt er Bildungsakteure bei der Wahl des geeigneten Instruments, um BNE individuell umzusetzen. Damit ist Deutschland auch international ein Vorreiter in der BNE.

Die UNESCO plant ein Folgeprogramm zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Wie soll es in Deutschland ab 2020 weitergehen?

Auch in der Zukunft wird BNE Teil der politischen Agenda sein. Dazu werden wir die Nationale Plattform und die Arbeit der Fachforen weiter stärken. Themen wie Digitalisierung und politische Bildung rücken wir bereits in diesem Jahr stärker in den Vordergrund. In Zukunft soll die starke Themenvielfalt von BNE stärker akzentuiert werden. Das geplante UNESCO-Folgeprogramm wird sich noch stärker an die globale Nachhaltigkeitsagenda und damit an die globalen Nachhaltigkeitsziele anschließen.

Wie sieht eine ideale Umsetzung von BNE im Jahr 2030 aus Ihrer Sicht aus?

Meine Vision ist es, dass wir in der Breite das umsetzen, was einzelne Institutionen, bereits jetzt leisten: BNE als Querschnittsthema integrieren. Die Teilnahme von allen Lernenden und Lehrenden ermöglichen. Sich öffnen gegenüber globalen und lokalen Themen. Wir müssen BNE fächerübergreifend in Bildungsinstitutionen implementieren. Dann können Lernende aktuelle Herausforderungen und eigenes Handeln in globalen Zusammenhängen bewerten. Auf diese Weise kann das Bildungssystem alle – vor allem junge Menschen – stärker darin unterstützen, die Welt von morgen nachhaltig zu gestalten. Der Nationale Aktionsplan hilft uns dabei. Er gibt uns einen klaren Fahrplan, wie BNE in allen Bildungsbereichen bis 2030 strukturell verankert werden kann.