5. UNESCO Forum zu transformativer Bildung für nachhaltige Entwicklung, Weltbürgerschaft, Gesundheit und Wohlbefinden : Datum:
Vom 29. November bis 1. Dezember trafen sich über 1.600 Delegierte aus verschiedensten Ländern zum 5. UNESCO Forum zu transformativer Bildung für nachhaltige Entwicklung, Weltbürgerschaft, Gesundheit und Wohlbefinden. Im Zentrum stand dabei der Stand der Umsetzung von transformativer Bildung. Das Forum wurde vom Bildungsministerium und Außenministerium der Republik Korea ausgerichtet und fand digital statt.
Der Begriff der transformativen Bildung wurde im Forum als Bannerbegriff anerkannt, der ein breites Spektrum an Konzepten eröffnet – von Globalem Lernen über politische Bildung und Umweltbildung bis, nicht zuletzt, hin zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Der ganzheitliche Anspruch des Begriffs beinhaltet dabei neben der kognitiven Wissensvermittlung zu globalen Fragestellungen insbesondere auch sozial-emotionales Lernen und das Vermitteln von Gestaltungskompetenzen als wesentliche Bestandteile. Monitoring und Evaluation von Lernzielen transformativer Bildung bergen dadurch besondere Herausforderungen, da bisher bekannte Testverfahren diese Kompetenzen nicht angemessen abbilden können. Im Rahmen des Forums wurden diverse Ansätze vorgestellt und diskutiert. Unterabteilungsleiter Dr. Thomas Greiner präsentierte hier für das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Reflexive Monitoring in Action, welches zur Evaluation des deutschen BNE-Prozesses genutzt wird.
In den vielfältigen Diskussionen wurden verschiedene Kernbotschaften herausgearbeitet, die für die weitere Umsetzung von transformativer Bildung als besonders relevant erachtet wurden. Ein häufig benannter Aspekt war hier die Wichtigkeit einer Einbettung von Lernerfahrungen in den lokalen Kontext. Der Bezug zu relevanten Problemen aus dem unmittelbaren Umfeld, in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, bietet eine große Chance dafür, die transformative Wirkung von Bildung vom Individuum auf die Gesellschaft zu übertragen („glocal“). Hervorgehoben wurde ebenfalls das große Potenzial von Innovation durch Ko-Kreation von Curricula und Lehrmethoden unter Einbezug von Lehrenden sowie Lernenden, die das Entstehen von Good Practice Beispiele ermöglicht. Auch die zentrale Rolle von Lehrkräften wurde in vielen Diskussionen betont. Die vielfach vorhandenen Initiativen und ausgeprägte Motivation gilt es hier durch politische Rahmenbedingungen zu fördern, wie es in Deutschland im Rahmen des Nationalen Aktionsplans bereits auf verschiedene Weise geschieht.
Im Rahmen der virtuellen Ausstellung präsentierten sich die vier vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsverbünde, die Indikatoren im Bereich BNE erarbeiten, mit einem gemeinsamen Video. Zusammenfassend dargestellt werden die Beteiligten in den insgesamt dreizehn Vorhaben und die jeweiligen Kernpunkte der Arbeiten, wie Ziele und Methoden. Die Ergebnisse der Forschungen werden in die nationale Berichterstattung zu BNE, insbesondere für die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, einfließen.
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