BNE im Bundeskabinett : Datum:
Das Bundeskabinett hat heute den Transformationsbericht "Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit – Herausforderungen und Wege der Transformation" beschlossen.
Mit dem Bericht soll die soziale Dimension der Nachhaltigkeit in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) gestärkt werden:
Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Politikbereichen und Sektoren auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene sollen im Sinne einer ganzheitlichen Politikgestaltung noch mehr in den Fokus gerückt werden. Dafür soll auf Bundesebene die ressortübergreifende Zusammenarbeit vertieft werden. Hierfür sollen Formate etabliert werden, die eine Berücksichtigung von Kernaspekten der sozialen Dimension in allen Politikfeldern anstreben. Zur Förderung einer gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik soll eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe Vorschläge für die Stärkung des "Health-in-All-Policies"-Ansatzes (HiAP, auf Deutsch: Gesundheit in allen Politikfeldern) auf Bundesebene erarbeiten. Auch sollen Strategien und Förderrichtlinien des Bundes stärker auf die Förderung der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden.
Vorhandene Strukturen sollen genutzt werden, um Zukunfts- bzw. Schlüsselkompetenzen über Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) aufzubauen und Soziale Innovationen zu befördern. Nachhaltige Angebote der Aus-, Fort- und Weiterbildung sollen ausgebaut werden, damit alle Menschen über die notwendigen Fähigkeiten zur Gestaltung der Transformation zur Nachhaltigkeit verfügen. Soziale Innovationen sollen für eine proaktive und innovationsgetriebene Gestaltung von Transformationsprozessen hin zu einer nachhaltigen Entwicklung genutzt werden.
Das Regierungshandeln im Bereich der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit sollte einen lebensweltlichen Ansatz verfolgen, der sich an den unterschiedlichen Lebensrealitäten, Bedürfnissen und Interessen der Menschen orientiert. Wichtige Bausteine auf Bundesebene sind die aktive Einbeziehung von jeweils betroffenen Zielgruppen im Rahmen der Konzipierung und Implementierung von Maßnahmen, die Verfolgung von aufsuchenden Maßnahmen und partizipativen Ansätzen in der Forschung sowie eine verstärkte themenübergreifende und vernetzte Ansprache von Zielgruppen.
Auf globaler Ebene sollen internationale beziehungsweise globale Foren und Formen der Zusammenarbeit oder des "Peer Learning" (auf Deutsch: kooperatives Lernen unter Gleichaltrigen bzw. auf Augenhöhe) verstärkt genutzt werden. Um die globale Gesundheit zu fördern, soll der One-Health-Ansatz (die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt im Zusammenhang) im Rahmen der "Strategie der Bundesregierung zur globalen Gesundheit" einen größeren Stellenwert erhalten. Das ressortübergreifende "informelle Netzwerk One Health" soll prüfen, welche Maßnahmen geeignet sind, um die Umsetzung des One-Health-Ansatzes deutlich voranzubringen.
Der Transformationsbericht "Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit – Herausforderungen und Wege der Transformation" wurde unter Federführung des Bundesbildungsministeriums (BMBF), des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erarbeitet. Er ist einer von insgesamt sieben Berichten, die von ressortübergreifenden Teams erstellt werden und bis Ende 2024 in die Überarbeitung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie einfließen.
Weitere Informationen
Mitteilung zum Beschluss des Transformationsbericht der Bundesregierung