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Monitoring zu Bildung für nachhaltige Entwicklung im Hochschulsystem: Neue Ergebnisse zeigen Entwicklungen und ungenutzte Potentiale : Datum:

Wie steht es derzeit um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Hochschulsystem? Eine neue Studie des nationalen BNE-Monitorings von Jorrit Holst und Dr. Mandy Singer-Brodowski zeigt aktuelle Entwicklungen – unter anderem in Gesetzen und Zielvereinbarungen – aber auch Bedarfe und Handlungsoptionen für Wissenschaft, Politik und Verwaltung.

Monitoring: Neue Ergebnisse zur Verankerung von Nachhaltigkeit und BNE im Hochschulsystem
© Institut Futur, Freie Universität Berlin

Der Nationale Aktionsplan (NAP) BNE sieht Hochschulen als Schlüsselakteure für eine Transformation zu Nachhaltigkeit. In Lehre, Forschung, Transfer und Betrieb können Hochschulen als Experimentierorte und Zukunftswerkstätten für gesellschaftlichen Wandel wirken. Aus einer nun veröffentlichten Auswertung von über 1.800 Dokumenten von Jorrit Holst und Dr. Mandy Singer-Brodowski ( nationales BNE-Monitoring) geht hervor: BNE und Nachhaltigkeit werden insbesondere in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen Bundesländern und Hochschulen und in den Hochschulgesetzen zunehmend aufgegriffen. So haben bis Ende 2021 bereits neun der 16 Bundesländer den Beitrag der Hochschulen zu Nachhaltigkeit per Gesetz als allgemeine Aufgabe erklärt, 2017 waren es noch fünf, 2019 immerhin sechs. Im Gegensatz zu den Entwicklungen in der Hochschulpolitik der Bundesländer zeigen die Dokumente von 20 systematisch ausgewählten Hochschulen wenig Dynamik: In den vergangenen Jahren sind nur geringfügige Entwicklungen in Leitbildern, Strategien, Berichten und Modulhandbüchern zu erkennen. Ähnliches zeigt sich mit Blick auf hochschuldidaktische Fort- und Weiterbildungen: Hier konnten in der erstmaligen Erhebung nur vereinzelte Angebote zu BNE und Nachhaltigkeit identifiziert werden.

Auf Basis der Ergebnisse empfehlen der Autor und die Autorin unter anderem, Nachhaltigkeit in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen und Hochschulgesetzen stärker als bisher auf alle Handlungsbereiche der Hochschulen (z.B. Lehre, Forschung, Betrieb, Transfer) zu beziehen. Auch wird mit Blick auf die Lehre nahegelegt, einen deutlich stärkeren Schwerpunkt auf die Förderung von Nachhaltigkeit und BNE in Angeboten zu hochschuldidaktischer Fort- und Weiterbildung zu legen. Für einzelne Hochschulen wird empfohlen, zusammen mit allen beteiligten Akteuren vor Ort spezifische Aktionspläne mit konkreten Zielen, Maßnahmen und Evaluationsansätzen zu entwickeln, um Nachhaltigkeit in der Organisationsentwicklung zu stärken. Unterstützt werden kann dies unter anderem durch die Hochschulrektorenkonferenz und die Landesrektorenkonferenzen, die proaktiv und gemeinsam mit den Mitgliedshochschulen Zielsetzungen und konkrete Umsetzungspfade zu Nachhaltigkeit und BNE entwickeln, kommunizieren und unterstützen können. Bei allen Aktivitäten wird weiterhin nahegelegt, Studierende stärker in die relevanten Entscheidungsprozesse einzubinden.

Die aktuelle Veröffentlichung finden Sie hier: Auswertung.

 

Informationen zum BNE-Monitoring und aktuellen Ergebnissen

Hintergründe und weitere Ergebnisse der Forschung des nationalen BNE-Monitorings finden sich auf dem BNE-Portal unter Monitoring sowie auf der Internetseite des Institut Futur.

Im September und Anfang Oktober werden an jedem Mittwoch aktuelle Ergebnisse des nationalen BNE-Monitorings zur Verankerung von BNE und Nachhaltigkeit in den Strukturen des deutschen Bildungssystems veröffentlicht. Die kürzlich erschienenen Berichte zur Frühkindlichen Bildung und Beruflichen Bildung finden Sie hier (Frühkindliche Bildung) und hier (Berufliche Bildung). In der kommenden Woche erscheint ein weiterer Bericht zu BNE und Nachhaltigkeit im Schulsystem auf dem BNE-Portal.