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Formale Bildung in Zeiten von Krisen – die Rolle von Nachhaltigkeit in Schule, Ausbildung und Hochschule : Datum:

Wie stark wird Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bereits in den formalen Bildungsbereichen Schule, Berufliche Bildung und Hochschule gelebt? Antworten darauf bietet eine umfassende Befragung von mehr als 3.000 jungen Menschen und Lehrkräften, die im Rahmen des nationalen BNE-Monitorings durchgeführt wurde. Abgeleitet werden Empfehlungen, insbesondere für Politik und Praxis.

Cover der Publikation "Formale Bildung in Zeiten von Krisen – die Rolle von Nachhaltigkeit in Schule, Ausbildung & Hochschule"
© Institut Futur, Freie Universität Berlin

In der großangelegten Studie wurde der Frage nachgegangen, inwiefern Nachhaltigkeit und BNE bereits in der aktuellen Bildungspraxis angekommen sind. Es wurden sowohl Lernende (ca. 2.500) als auch Lehrende (ca. 500) aus den Bildungsbereichen Schule, Berufliche Bildung und Hochschule nach ihren tagtäglichen Erfahrungen befragt. Hauptziel war es herauszufinden, wo die formalen Bildungseinrichtungen in Bezug auf Ziel 4.7 der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (auf Englisch: Sustainable Development Goals, kurz: SDGs), der Befähigung aller Lernenden zur Mitgestaltung einer nachhaltigen Zukunft, aktuell stehen.

Im Folgenden finden Sie ausgewählte Kernergebnisse, den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

- Weniger als ein Viertel der jungen Menschen fühlt sich durch formale Bildung in die Lage versetzt, effektiv zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen beitragen zu können.

- 50 % der jungen Menschen sind sehr nachhaltigkeitsaffin, haben gegenwärtig jedoch wenig Hoffnung, dass eine nachhaltige Zukunft noch erreichbar ist.

- Das Ausmaß der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit nahm in der formalen Bildung binnen der letzten vier Jahre – absolut gesehen – leicht zu (von 9 % auf 14 % der Gesamtunterrichtszeit).

- Sowohl Lernende als auch Lehrende wünschen sich in einer idealen Bildungseinrichtung deutlich mehr BNE, insbesondere auf der inhaltlichen Ebene (die Unterrichtszeit soll deutlich mehr Nachhaltigkeitsbezüge aufweisen; für Lernende 40 % der Gesamtunterrichtszeit, für Lehrende 50 %).

- Junge Menschen, die in ihrer formalen Bildungseinrichtung mehr Nachhaltigkeit begegnen, verhalten sich tendenziell nachhaltiger.

- Die Qualifizierung der Lehrenden weist große Lücken auf: Zwei Drittel der Lehrkräfte sind in ihrem eigenen Lehramtsstudium BNE nie begegnet, weitere 22 % selten.

Neben der Analyse und Beschreibung des Status quo werden Empfehlungen abgeleitet, die für Akteurinnen und Akteure aus Politik, Verwaltung, Bildungspraxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft nützlich sein können. So wird zum Beispiel auf Basis der Befragung eine priorisierte Stärkung der Ausbildung und Weiterqualifikation von Lehrenden empfohlen. Diese haben zwar selbst einen ausgeprägten Wunsch nach einer stärkeren Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit im eigenen Unterricht, sind aber BNE in ihrer eigenen Aus- und Fortbildung kaum begegnet und fühlen sich dementsprechend häufig nicht kompetent genug.

Die aktuelle Veröffentlichung finden Sie hier: Bericht.

Informationen zum BNE-Monitoring und aktuellen Ergebnissen

Hintergründe und weitere Ergebnisse der Forschung des nationalen BNE-Monitorings finden sich auf dem BNE-Portal unter Monitoring sowie auf der Internetseite des Institut Futur.

Die kürzlich erschienenen Berichte auf Basis von Dokumentenanalysen zu Frühkindlicher Bildung, Schule, Beruflicher Bildung und Hochschule finden Sie unter den folgenden Links:

- Frühkindliche Bildung,

- Schule,

- Berufliche Bildung und

- Hochschule.