Weltklimarat veröffentlicht neuen Bericht: Klima- und Artenschutz stärker zusammendenken : Datum:
Am 28. Februar 2022 hat der Weltklimarat (IPCC) seinen aktuellen Sachstandsbericht veröffentlicht. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Folgen des Klimawandels sowie mögliche Anpassungsstrategien an die globale Erderwärmung.
Der Beitrag von Arbeitsgruppe II zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6-WGII) wurde bei der 55. IPCC-Plenarsitzung am (14. – 26. Februar 2022) virtuell verabschiedet. Der Bericht bewertet die drastischen Folgen des Klimawandels für Mensch und Gesellschaft, die Ökosysteme, die biologische Vielfalt, Kulturen, Siedlungen und Infrastrukturen. Dabei untersucht er die Verwundbarkeiten sowie Anpassungskapazitäten und -grenzen natürlicher Systeme und menschlicher Gesellschaften. Durch seine umfangreichen Analysen liefert er Informationen über Anpassungs- und Minderungsmöglichkeiten zur Verringerung klimabedingter Risiken und zeigt Maßnahmen sowie Optionen für die Schaffung einer nachhaltigen und gerechten Zukunft für alle auf. Er macht darauf aufmerksam, dass das noch bestehende Zeitfenster zur Reduktion der globalen CO² Emissionen zügig und entschlossen genutzt werden muss, um einen Anstieg der globalen Erwärmung über die kritische Schwelle von 1,5 Grad hinaus zu verhindern.
"Nun liegen die neuesten wissenschaftlichen Fakten vor", sagte Stark-Watzinger. "Und die Fakten zeigen: Wir müssen konsequent handeln." Es müsse nun global gelingen, die CO2-Emissionen bis zur Jahrhundertmitte auf "netto null" zu senken. Nur so könne es die Weltgemeinschaft schaffen, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten. "Einige Klimafolgen seien leider nicht mehr zu verhindern", so Stark-Watzinger weiter. Deshalb seien auch Anpassungen und Risikovorsorge nötig. In Forschung und Innovation sieht die Bundesforschungsministerin dafür wichtige Lösungsansätze: Nur Forschung könne frühzeitig Probleme identifizieren und die besten Lösungsoptionen aufzeigen. Dazu zähle auch, dass neue Technologien und Methoden entwickelt werden müssten: "Wir müssen Teile unserer Industrie auf Wasserstoff umstellen und die klimafreundliche Mobilität der Zukunft technologieoffen gestalten. Wir wollen auf neue Technologien setzen. Das ist besser als auf Verzicht zu setzen", sagte Stark-Watzinger.
Am 28. Februar stellten Bettina Stark-Watzinger, Dr. Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner, Ko-Vorsitzender IPCC-Arbeitsgruppe II und Prof. Jörn Birkmann, Koordinierender Leitautor die deutsche Version des Berichts in der Bundespressekonferenz vor.
Hintergrund: Weltklimarat IPCC
Der Weltklimarat – Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC – wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatlicher Ausschuss ins Leben gerufen. In seinem Auftrag tragen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit den aktuellen Stand der Forschung zum Klimawandel zusammen. Er bietet Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Politik, ohne jedoch politische Handlungsempfehlungen zu geben. Aus Sicht der Bundesregierung und des BMBF geben die Aussagen des IPCC den weltweit wissenschaftlichen Sachstand umfassend, ausgewogen und objektiv wieder.
Weitere Informationen
Sechster IPCC-Sachstandsbericht (AR6-WGII)
Deutsche Übersetzung der Hauptaussagen des Berichts
Stark-Watzinger zum Weltklimabericht: "Wir müssen handeln"
Bundesministerin Stark-Watzinger zur Auftaktsitzung des Weltklimarates (IPCC)