"Kultur macht stark" – Mehr Chancen durch kulturelle Bildung : Datum:
Mit dem Programm "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2013 außerschulische Angebote der kulturellen Bildung.
Fast ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland wächst aktuell in einer schwierigen sozialen Situation auf. Geringe Bildung, niedriges Einkommen oder Erwerbslosigkeit der Eltern schränken ihre Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg ein (siehe die Erhebung im Nationalen Bildungsbericht). Um auch diesen Kindern und Jugendlichen gute Bildungschancen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, unterstützt das BMBF seit 2013 lokale Bündnisse für Bildung bei der Umsetzung von außerschulischen Projekten der kulturellen Bildung.
Bildungsangebote außerhalb des Schulunterrichts leisten einen wichtigen Beitrag, um Bildungserfolg und soziale Herkunft zu entkoppeln. Durch die außerschulische freiwillige Beschäftigung mit kulturellen Inhalten und die Begegnung mit Kulturschaffenden in den Projekten von "Kultur macht stark" eröffnen sich Kindern und Jugendlichen neue Zugänge zu Bildung. Die Projekte bauen eine Brücke zu öffentlichen Lernwelten wie Museen, Theatern oder Bibliotheken. In einer unbelasteten Lernumgebung fördern sie das selbstgesteuerte Lernen und freiwillige Mitgestalten und schaffen eine Basis für lebenslanges Lernen.
Mit den "Bündnissen für Bildung" formieren sich im Rahmen des Programms lokale Netzwerke von Akteuren der Kultur-, Bildungs- und Jugendarbeit mit dem Ziel, vor Ort dauerhaft Unterstützungs- beziehungsweise Bildungsangebote zu etablieren. Sie tragen dazu bei, zivilgesellschaftliches Engagement nachhaltig zu stärken und eine neue soziale Bewegung für gerechte Bildungschancen und mehr Zusammenhalt anzustoßen.
Bianca Bilgram, Anthropologin und Leiterin der Geschäftsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) betont im Interview mit "Kultur macht stark" die Relevanz der kulturellen Bildung für das Erreichen der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele, die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden:
"Um einen strukturellen Wandel für mehr Nachhaltigkeit auf der ökologischen, ökonomischen und sozialen Ebene zu erreichen, braucht es Kreativität und Gestaltungsmut. Veränderungsenergie freizusetzen und Perspektivwechsel zu fördern ist nicht nur eine Methode kultureller Bildung, sondern wirklich ihr Kern. Kultur irritiert uns, stellt das Gewohnte in einen anderen Kontext und öffnet Diskussionsräume. Zudem fördert kulturelle Bildung Selbstwirksamkeit. Die Auseinandersetzung mit der eigenen kulturellen Identität und Vergangenheit ermutigt dazu, selbst etwas zu verändern und daran zu wachsen."
Lesen Sie hier das ganze Interview mit Bianca Bilgram.
Erfahren Sie außerdem, wie Sie sich in der Initiative "Kultur macht stark" engagieren und so zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland beitragen können.