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Nachhaltige Ernährung im Fokus : Datum:

Mit der Auswahl der Nahrungsmittel, die täglich auf unseren Tellern landen, können wir die Größe unseres ökologischen Fußabdrucks und damit die Auswirkungen auf die Umwelt maßgeblich beeinflussen.

Lustige Kinder in Kochuniform mit Obst und Gemüse in den Händen © Adobe Stock/Studio Romantic

Was wir essen, hat große Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Im Durchschnitt macht die Ernährung pro Kopf jährlich rund 17% der CO2-Belastung aus. 1,8 Tonnen CO2 verursacht eine Person im Jahr allein durch ihre Ernährung. Das entspricht etwa den Emissionen eines Flugs von Berlin nach Lissabon (Portugal) und zurück. Eine nachhaltige Ernährung kann dabei helfen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Nachhaltige Ernährung hat geringere Auswirkungen auf die Umwelt und ermöglicht heutigen sowie zukünftigen Generationen ein gesundes Leben. Zudem fördert eine nachhaltige Ernährung die Lebensmittel- und Ernährungssicherung und schützt die biologische Vielfalt ebenso wie die Ökosysteme. Außerdem ist eine nachhaltige Ernährung ökonomisch gerecht, sicher und gesund. Aber was bedeutet das eigentlich genau?

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. stellt in ihrem Positionspapier vier Zieldimensionen von nachhaltiger Ernährung dar: Gesundheit, Soziales, Tierwohl und Umwelt. Unter Gesundheit fällt eine gesundheitsfördernde Ernährung, die zu einer höheren Lebenserwartung beiträgt. Ernährung ist ein wichtiger Aspekt der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit. Dieses auf den Menschen bezogene Verständnis von Gesundheit wird durch das Konzept der planetaren Gesundheit ("Planetary Health") ergänzt, welches die Zusammenhänge zwischen der menschlichen Gesundheit und den ökonomischen, sozialen und natürlichen Systemen des Planeten beschreibt.

Unter der Zieldimension Umwelt wird eine umwelt- und klimaschützende Ernährung beschrieben, die zu den mittel- und langfristigen Nachhaltigkeitszielen passt. Neben der Emission von Treibhausgasen hat die Landwirtschaft weitere Auswirkungen auf die Umwelt. So kann etwa die intensive Bodenbearbeitung das Risiko von Erosion erhöhen, führt zu Bodenverdichtungen und kann langfristig den Verlust der Bodenfruchtbarkeit hervorrufen.

Die Zieldimension Soziales beschreibt eine Ernährung, die soziale Mindeststandards entlang von Wertschöpfungsketten gewährleistet. Darunter fällt etwa der gleichberechtigte Zugang zu gesunder Ernährung für alle Menschen. Ebenso geht es dabei auch um die Erfüllung von Arbeits- und Gesundheitsschutz während der Produktion von Lebensmitteln.

Zuletzt geht die Zieldimension Tierwohl auf eine Ernährung ein, die das Tierwohl unterstützt und damit den sich wandelnden ethischen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht wird. Das Tierwohl berücksichtigt dabei Aspekte der körperlichen und psychischen Gesundheit von Tieren.

Das zweite globale Nachhaltigkeitsziel (auf Englisch Sustainable Development Goal, kurz SDG), SDG 2 "Kein Hunger", fasst diese Punkte zusammen, womit nachhaltige Ernährung auch in den UN-Nachhaltigkeitszielen enthalten ist.

Was kann ich selber leisten?

Eine nachhaltige Ernährung basiert auf überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Obst und Gemüse aber auch Hülsenfrüchten. Der Ernährungsstil beeinflusst aber nicht nur die Gesundheit. Auch die Lebensmittelproduktion und wo und wie Lebensmittel eingekauft werden, wirkt sich auf die Umwelt und die Gesellschaft aus. Zentral ist hier etwa die Auswahl von ökologisch und regional angebauten Lebensmitteln. Vermieden werden sollte möglichst der Kauf von Lebensmitteln, die gerade nicht Saison haben, da diese durch die lange Lagerung Energie verbrauchen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, da auch dadurch wichtige Ressourcen verloren gehen. In Deutschland landen etwa zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich im Abfall. Eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat im Zuge der nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung die Initiative "Zu gut für die Tonne!" ins Leben gerufen.

Ernährung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

BNE ermöglicht es, Menschen eine nachhaltige Ernährung nahe zu bringen und ihnen die nötigen Handlungskompetenzen zu vermitteln, die sie für nachhaltiges Denken und Handeln benötigen. Die Sarah Wiener Stiftung bildet mit der Initiative "Ich kann kochen!" Fachkräfte in Kitas und Schulen zu Genussbotschafterinnen und Genussbotschaftern aus. Dadurch lernen die Kinder, gesund und nachhaltig zu kochen und zudem, warum es wichtig ist, was sie essen.

Mit den GRILLNINJAS® bringt ein bundesweites Projekt Ernährungsbildung vor allem an Grundschulen. Unter Anleitung der Profis, bereiten die Kinder einen ganzen Tag lang selbst gesunde, nachhaltige und fleischfreie Gerichte vor und zu, räumen auf, waschen ab, organisieren sich und essen gemeinsam. Ein solches gemeinsames Erfolgserlebnis schafft Bewusstsein für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung, die alltagstauglich und für alle zu Hause umsetzbar ist.

LUGS® ist ein neues Magazin für Kinder rund um die SDGs. Es enthält Lehr- und Lerninhalte für Grundschulen im Bereich Nachhaltigkeit und BNE. Es ist als begleitendes Lehr- und Unterrichtsmaterial ausschließlich für Grundschulen beziehbar. Jede Ausgabe beleuchtet jeweils ein SDG altersgerecht von allen Seiten.

Das Projekt NEiS – Nachhaltige Ernährung im Studienalltag der Verbraucherzentrale NRW befähigt Studierende, eine abfallarme und klimaschonende Ernährung umzusetzen. Neben aktivierenden und partizipativen Angeboten werden auch Informations- und Bildungsformate zur Vermeidung von lebensmittelabfällen und nachhaltiger Ernährung angeboten.

Lernorte können – neben der Ernährungsbildung – selber eine nachhaltige Ernährung im Sinne des Whole-Institution-Approachs umsetzen. Kitas, Schulen und Universitäten können etwa auf eine nachhaltige Verpflegung in ihren Einrichtungen achten.

Weitere Informationen

Lernmaterialien zum Thema Ernährung

Video von Engagement Global zu den Auswirkungen von Lebensmitteln auf die Umwelt und das Klima

BNE und Gesundheit

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

DGE-Qualitätsstandards für nachhaltige Verpflegung in Gemeinschaftseinrichtungen