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BNE und Sport: Welche Rolle Sport für den politischen Prozess und BNE spielt : Datum:

Sport ist ein wesentlicher Bestandteil von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Jede Sportstätte ist gleichzeitig auch eine Bildungsstätte. Durch Sport lassen sich viele Menschen aus unterschiedlichen Bildungsbereichen und Altersgruppen erreichen. Deshalb nimmt Sport auf politischer Ebene und auch bei BNE eine zunehmende Rolle ein.

Auf dem Foto ist im linken Vordergrund ein Fußball zu sehen, der auf einem Materialtisch liegt und mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen bedruckt ist; im Hintergrund sind verschwommen Materialien zu sehen.
© BMBF / Bundesfoto / Schmidt

Sport ist wichtig für Körper und Geist. Wie wichtig Sport für die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist, zeigt das Projekt "Move for Health" der Deutschen Sportjugend (dsj): Sport stillt Bedürfnisse nach Einbindung, Kompetenzerfahrung und Autonomie. Sportlich aktive junge Menschen schätzen ihre mentale Gesundheit positiver ein als sportlich weniger aktive Altersgleiche. Sport ist also auch im frühkindlichen und schulischen Bildungsbereich von Bedeutung. 

Aber auch der gesellschaftliche Faktor ist nicht zu unterschätzen. "Sportvereine sind die mit Abstand mitgliederstärksten Freiwilligenorganisationen in Deutschland," so Bundesumweltministerin Steffi Lemke Anfang des Jahres 2024 vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages. Sport sei ein wichtiger Partner für den sozial-ökologischen Wandel: zum Beispiel mit Blick auf Klimaschutz und Klimaanpassung im Outdoorsport, Modernisierung von Sportstätten, energiesparende Sportanlagen oder nachhaltigen Konsum. Die Politik sei für die passenden Rahmenbedingungen verantwortlich. Klar wird: Sport und Nachhaltigkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Auch für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) ist Sport zentral. "Ungefähr zehn der 17 Nachhaltigkeitsziele werden durch Sport tatsächlich erreicht", sagte Luise Haunit von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vor wenigen Wochen im Sportausschuss des Deutschen Bundestages.

Sport ist folglich nicht nur ein Randphänomen, sondern ein zentraler Treiber. Durch Sport lassen sich viele Menschen erreichen und zwar in allen Bildungsbereichen und Altersklassen. Genau deshalb ist Sport ein wesentlicher Bestandteil von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Damit die Themen Sport und Nachhaltigkeit noch enger miteinander verknüpft werden, soll Sport auch in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) aufgenommen werden. Diese Position vertritt die Fokusgruppe "Nachhaltigkeit und Sport im Westen", die sich aus relevanten Sport- und Nachhaltigkeitsakteuren aus Bund und Ländern der West-Region zusammensetzt. Die Fokusgruppe fordert von der Bundesregierung folglich, Sport als Akteur, Multiplikator und Motor stärker einzubeziehen. Das Positionspapier soll in den Fortschreibungsprozess der DNS eingebracht werden.

Die Rolle von Sport im politischen Prozess BNE: Nationale Plattform und Foren

Im politischen Prozess Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) nimmt Sport zunehmend eine relevante Rolle ein. Innerhalb des Forums Kommunen hat sich deshalb die Arbeitsgemeinschaft (AG) Sport gebildet. Die AG beschäftigt sich mit zwei unterschiedlichen Bereichen: dem Breiten-/Amateursport und dem Profisport. Im Breiten-/Amateursport hat sich die AG zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit den Kommunen BNE in die Nachhaltigkeitsbemühungen der Vereine zu integrieren. Denn es ist klar: Jeder lokale Sportverein ist eine Bildungsstätte. Das Anliegen der AG ist es, für die Bildungsarbeit zu sensibilisieren und im nächsten Schritt über BNE zu informieren sowie BNE-Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Im Profisport fokussiert sich die AG auf Profi-Fußballvereine. Hier soll versucht werden, BNE als Element der Nachhaltigkeitskonzepte zu etablieren. Dadurch soll die enorme Strahlkraft der Vereine in die Gesellschaft genutzt werden. Sportliche Vorbilder und die hohen Mitgliederzahlen von Sportvereinen können hierzu als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren genutzt werden.

Neben dem Forum Kommunen gibt es auch im Bereich Non-formales/informelles Lernen (NIL) Berührungspunkte mit dem Thema Sport. Die Deutsche Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) e. V. ist mit dem ersten Vorsitzenden Stefan Raid als Mitglied in der Nationalen Plattform BNE sowie im Forum Non-formales/informelles Lernen (NIL) vertreten. Auch bei der Erstellung der Online-Weiterbildung "BNEhoch3" war die dsj beteiligt. Unter Federführung von Katharina Morlang, Karen Maria Petry sowie Laura van Zantvoort erarbeitet die dsj das Modul "Potenziale von Bewegung, Spiel und Sport".

Das Jahrestreffen der BNE-Gremien 2023 beschäftigte sich ebenfalls unter anderem mit dem Thema Sport. Der gemeinnützige Verein Spirit of Football e.V. bot einen Workshop zum Thema "BNE & Sport" an. Der Verein setzt sich für eine Kultur des Fair Plays ein, die auf den drei Säulen "Vielfalt", "Respekt" und "Teamarbeit" basiert. Im Workshop wurde unter anderem mit SGD-Handicaps Fußball gespielt: Entsprechend der SDGs gab es Auflagen. So mussten zeitweise alle in Zeitlupe spielen, damit das Spiel inklusiv wurde. Dabei wurde klar: Wenn nicht alle SDGs berücksichtigt werden, ist das Spiel sehr eingeschränkt und es macht nur noch halb so viel Spaß.

Was ist BNE?

BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. BNE richtet sich an Menschen in allen Bildungsbereichen: von der Geburt bis ins hohe Alter. BNE will erreichen, dass alle Menschen zukunftsfähig Denken und Handeln können. Das heißt, dass alle Menschen jetzt und in Zukunft würdig leben und sich frei entfalten können.

Das ist BNE:

  • interaktives, forschendes und selbstständiges Lernen
  • ökologische, ökonomische, soziale, kulturelle und politische Themen
  • verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidungen
  • das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs)
  • handlungsorientierte Methoden
  • Lernende aller Altersstufen
  • Teilnahme an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen

Mehr Infos gibt’s auf Was ist BNE?