Strategien zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele : Datum:
Zur Halbzeit der Agenda 2030 wird gerade an vielen Orten Bilanz gezogen: Was wurde bereits erreicht? Was gibt es noch zu tun? Auch hierzulande wird aktualisiert, veröffentlicht und gefördert. Ein kurzer Überblick über aktuelle Geschehnisse.
Erste Nachhaltigkeitsstrategie des BMBF veröffentlicht
Mitte September fand in New York der Gipfel der Vereinten Nationen statt, auf dem die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs über die Halbzeitbilanz der Agenda 2030 berieten. Mit dieser Agenda hatten die Vereinten Nationen im Jahr 2015 die 17 Sustainable Development Goals (SDGs, auf Deutsch: Ziele für nachhaltige Entwicklung) vereinbart.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat nun seine erste eigene Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht, mit der es neue Impulse setzen will und seine Schnittstelle zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) stärken. Dabei werden für die Erreichung der oben genannten Nachhaltigkeitsziele Bildung, Forschung und Innovation (B&F&I) als zentral verstanden.
Die Nachhaltigkeitsstrategie folgt fünf übergeordneten Prinzipien:
- Nachhaltigkeit als Leitprinzip;
- Bildung und Forschung als zentrale Treiber für Nachhaltigkeit;
- Neue Potenziale für Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit durch Nachhaltigkeit;
- Nachhaltigkeit bedeutet "Niemanden zurücklassen";
- Evidenzbasierte Entscheidungen als Voraussetzung für Nachhaltigkeit.
Die Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt drei konkrete Ziele:
- Das administrative Ziel ist es, Nachhaltigkeit in den eigenen Verwaltungsprozessen zu verankern;
- Das systemische Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsziele in der B&F&I-Politik des BMBF zu berücksichtigen;
- Das transformative Ziel ist es, die eigene B&F&I-Förderung noch stärker auf die zentralen Transformationen in Richtung Nachhaltigkeit auszurichten.
Mit der Nachhaltigkeitsstrategie soll in den nächsten Jahren die innovationspolitische Dimension von Nachhaltigkeit in Deutschland und Europa gestärkt werden. Zudem sollen Bildung, Forschung und Innovation auch in der Umsetzung der DNS von 2021 und deren Weiterentwicklung 2024 als zentrale Hebel genutzt werden.
Die Nachhaltigkeitsstrategie des BMBF kann in voller Länge hier gelesen werden.
Aktualisierung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie
Die DNS von 2021 dient als Grundlage für die Bürgerdialoge. Nun wird sie bis 2024 aktualisiert. In einem Beteiligungsprozess diskutieren Bürgerinnen und Bürger mit der Bundesregierung über die Weiterentwicklung der DNS.
Zum Auftakt dieser Dialogreihe findet am 19. Oktober 2023 im EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg eine ganztägige Veranstaltung statt, die zusammen mit dem Land Berlin durchgeführt wird und unter anderem auch der Entwicklung einer ersten Nachhaltigkeitsstrategie für das Land Berlin dient. Es werden verschiedene Podiumsdiskussionen und Workshops angeboten, in denen gemeinsam diskutiert werden soll, wo Deutschland auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung aktuell steht und welche Schritte weiterhin zur Umsetzung der Agenda 2030 nötig sind.
Alle gesellschaftlichen Gruppen sowie staatlichen Ebenen sollen in die Gespräche eingebunden werden. Ihre Ergebnisse werden in die Weiterentwicklung der DNS einfließen.
Jugendforderungen zur NRW-Nachhaltigkeitsstrategie
Die NRW-Nachhaltigkeitsstrategie ist die Strategie der Regierung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen zur Umsetzung von Nachhaltigkeit in ebendiesem Bundesland. Sie besteht aus 17 größeren Zielen, die sich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen orientieren.
Im Rahmen der Jugendkonferenz #MitmischenNRW haben junge Menschen Anfang Juni dieses Jahres die Nachhaltigkeitsstrategie von Nordrhein-Westfalen auf Jugendperspektive überarbeitet. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten haben sie die in der Strategie formulierten Ziele unter die Lupe genommen, sich Hintergrundwissen dazu erarbeitet und ihre eigenen Forderungen ergänzt. Insgesamt sind auf diese Weise 115 Forderungen an die Landesregierung entstanden.
In Bezug auf das 4. Nachhaltigkeitsziel "Hochwertige Bildung" sind elf Forderungen formuliert, darunter zum Beispiel, dass es mehr Lehrkräfte für alle Schultypen braucht. Dafür müssen die Rahmenbedingungen und Zugangsvoraussetzungen attraktiver werden. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) soll außerdem ein Teil der Ausbildung von Lehrkräften sein.