"Umweltbewusstseinsstudie 2022" – Umwelt- und Klimaschutz stehen weiterhin im Fokus der deutschen Bevölkerung : Datum:
Aus einer gemeinsamen repräsentativen Umfrage des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Umweltbundesamts (UBA) geht hervor, dass der Umwelt- und Klimaschutz, trotz anderer gesellschaftlicher Herausforderungen, weiterhin wichtige Themen für die Bevölkerung sind und gerade stärker im Vordergrund stehen.
Mit der Studie wird seit 1996 im Zweijahresrhythmus untersucht, wie sich Umweltbewusstsein und Umweltverhalten in Deutschland entwickeln.
Als Schwerpunktthema behandelt die Studie den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft, welcher von einer deutlichen Mehrheit (91 Prozent) befürwortet wird. Die Ergebnisse weisen aber auch auf weit verbreitete Sorgen hin, dass durch den ökologischen Wirtschaftsumbau soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Konflikte zunehmen. Dem Staat kommt daher aus Sicht der Befragten die wichtige Rolle zu, den Umbau sozial gerecht zu gestalten.
Zugleich sind mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen aber auch selbst bereit, sich beruflich weiterzubilden und sich an ihrem Arbeitsplatz für Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren – oder sie sind bereits heute engagiert.
Laut Studie nimmt eine Mehrheit der Befragten die Auswirkungen des Klimawandels auch in Deutschland bereits wahr. So geben 85 Prozent an, Trockenheit und Dürren mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen, 83 Prozent sehen auch Starkregen und Hochwasser als Folgen.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke sagte dazu: "Die vergangenen Jahre zeigen sehr deutlich: Die Wetterextreme nehmen zu – mit erheblichen negativen Wirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und auch auf die Gesundheit der Menschen. Das zwingt uns, vorzusorgen und uns an die Folgen der Klimakrise anzupassen." Aus diesem Grund habe die Bundesregierung das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz auf den Weg gebracht. "Es soll erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen schaffen und uns zum Beispiel durch Strategien für kühlere Städte und mehr Beschattung schützen."
Insgesamt sehen 57 Prozent der Befragten den Klimawandel als wichtiges Thema an. Als größere Herausforderungen für die Gesellschaft bewerteten sie jedoch den Zustand von Gesundheits- und Bildungssystem (67 bzw. 66 Prozent), soziale Gerechtigkeit sowie Krieg und Terrorismus (jeweils 59 Prozent). Umwelt- und Klimaschutz sollten aus Sicht der Mehrheit dennoch bei übergeordneten politischen Entscheidungen stets berücksichtigt werden.
Für die Studie wurden im Sommer 2022 rund 2.000 Personen mittels repräsentativer Online-Interviews befragt. Sie soll eine sozialwissenschaftlich fundierte Grundlage für die Umweltpolitik und Umweltkommunikation liefern.
Die gesamte Studie steht auf der Webseite des UBA zum Download bereit.