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youpaN-Fachkonferenz: "Zukunftsängsten mit konkreten Visionen und Tatendrang begegnen" : Datum:

Das youpaN, Jugendforum der Nationalen Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung, lud Jugendorganisationen aus ganz Deutschland zur youpaN-Fachkonferenz ein. Vom 28. bis 30.06.2024 wurde zum Thema "Hand in Hand: Demokratiebildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung gegen Rechtsextremismus " in Bielefeld diskutiert.

Foto einer Gruppe junger Menschen, die in mehreren Reihen hintereinanderstehen, knien und sitzen und in die Kamera blicken, im Vordergrund eine Fahne mit der Aufschrift "youpaN".
© Aslı Özçelik - Stiftung Bildung, youpaN

"Rechtsextremismus und Populismus nehmen in der politischen Landschaft immer mehr Raum ein. Wir sind überzeugt, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung und Demokratiebildung dem etwas entgegensetzen können", kündigten Sophie Vahldiek und Dominik Sell, youpaN-Mitglieder und Teil des Organisationsteams, im Vorfeld der Veranstaltung an. 25 junge Menschen aus 18 Organisationen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren folgten dem Aufruf und trafen sich vom 28. bis 30.06.2024 in Bielefeld zur youpaN-Fachkonferenz. Im Fokus stand das Thema "Hand in Hand: Demokratiebildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung gegen Rechtsextremismus ". Die Fachkonferenz wird seit 2020 vom youpaN-Büro der Stiftung Bildung mit Mitgliedern des youpaN geplant, organisiert und durchgeführt. Ziel ist die Kooperation von youpaN mit weiteren Jugendorganisationen und die Verbreitung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dieses Jahr bot sie viel freien Raum für Austausch, Vernetzung und die Entwicklung gemeinsamer Projektideen.

Zivilgesellschaftliches Engagement als Antwort auf das Erstarken rechtsextremer Kräfte in Deutschland

Für den Konferenzauftakt am Freitagabend konnte das Jugendforum die Bielefelder Bundestagsabgeordnete Dr. Wiebke Esdar (SPD) für eine Gesprächsrunde gewinnen. Die jungen Teilnehmenden waren in Diskussionslaune: Keiner der angebotenen, ständig wechselnden Sitzplätze in der "Fishbowl " blieb lange unbesetzt. Esdar wurde mit Fragen zum politischen Erstarken rechtsextremer Kräfte in Deutschland und möglichen zivilgesellschaftlichen Antworten darauf konfrontiert. "Solange wir den jungen Menschen nicht zuhören, habe ich keine Hoffnung, dass sich die politische Kräfteverteilung ändert bis zur nächsten Bundestagswahl", sagte eine Teilnehmerin. Esdar stimmte ihr zu, dass aktives Zuhören eine der wichtigsten Fähigkeiten von Politikerinnen und Politikern ist. Den jungen Teilnehmenden waren vor allem die konkreten Maßnahmen wichtig, die Esdar zu den Themen Altersarmut, fehlende Kinderbetreuung und die Klimakrise nannte. Sie wollen "Zukunftsängsten mit konkreten Visionen und Tatendrang begegnen", wie Dewina aus dem youpaN formulierte. Zum Ende der Diskussion zeigte sich Esdar beeindruckt: von der Bandbreite an Themen, die die Teilnehmenden der Konferenz im Gepäck haben, und von ihrer Bereitschaft, ihr Wochenende mit ehrenamtlichem Engagement zu verbringen: "Ihr und euer Einsatz für unsere vielfältige Demokratie stimmt mich mutig!"

BNE, machtkritische Transformation und Diversitätsorientierung

Der zweite Tag der Konferenz wurde von Saloua Mohammed (Trainerin und Referentin für Rassismuskritik, wissenschaftliche Mitarbeiterin TU Köln und Sozialarbeiterin) und Nora Peulen (Konzeptwerk Neue Ökonomie) mit einer anschließenden Diskussionsrunde eröffnet. Konzepte wie Intersektionalität und Diskriminierungsformen und zum Beispiel Behinderten-Feindlichkeit standen im Fokus. Denn die Botschaft der Fachkonferenz war klar: BNE impliziert ein Engagement für eine nachhaltige Demokratie, die keine Diskriminierungsformen oder Rechtsextremismus zulässt. Dies machte das youpaN auch in seinem Statement für eine nachhaltige Demokratie und gegen Rechtsextremismus deutlich. BNE wird als wichtiges Instrument verstanden, um dem Erstarken rechtsextremer Kräfte in Deutschland entgegenzuwirken. Auf der Fachkonferenz wurden konkrete Vorschläge für eine machtkritische Transformation im direkten Umfeld genannt. Peulen gab handfeste Tipps, wie der Umschwung hin zu einer Diversitätsorientierung in Organisationen gelingen kann: Verbündete suchen, Reflexionsräume schaffen, Allianzen mit Expertinnen und Experten schmieden und Betroffenen durch eine externe Instanz begleiten. Die youpaN-Fachkonferenz ermöglichte den jungen Engagierten am letzten Tag, sich in drei verschiedenen Barcamps auszutauschen. Die Teilnehmenden entwickelten in Eigenregie Ideen zur Demokratiebildung und setzten sich mit der Frage auseinander, wie diverse Zielgruppen angesprochen werden können.

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