Seidenstraße des 21. Jahrhunderts - Expertentreffen zu internationaler BNE in China
Bildung für nachhaltige Entwicklung so zu gestalten, dass sie an lokale und kulturelle Gegebenheiten angepasst ist – das war die Leitidee des ersten Workshops für die Weiterbildung für Lehrer und Pädagogen der Asien-Pazifik Region in Peking in China.
BNE-Anpassungen an lokale und kulturelle Gegebenheiten
Wie können Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verbreitet und Kapazitäten und Kompetenzen für nachhaltige Schulentwicklung und Innovationen zum nachhaltigen Lernen und Lehren gestaltet werden? Diese Fragen diskutierten die Teilnehmenden des fünften jährlichen Asien-Pazifik Expertentreffens des Asien-Pazifik-Instituts (API) für BNE vom 11. bis 14. Dezember 2017 in der LuHe Middle School in Peking. Zusammen mit internationalen BNE-Experten führte Dr. Shi Gendong, Direktor des API, dort eine erste Weiterbildung zu BNE (Englisch) für mehr als 200 Lehrkräfte und Schulleitungener aus ganz China und der weiteren Asien-Pazifik Region durch. Vertreter der UNESCO aus Peking und Bangkok sowie Vertreter der Hanns Seidel Stiftung informierten über aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten rund um BNE.
Die neue Seidenstraße und BNE – wie hängt das zusammen?
Die Initiative "One Belt, One Road" fördert in Anknüpfung an das Netz der Handelswege über Land den Bau der neuen maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts zwischen Asien, Europa und Afrika. Das chinesische Megaprojekt deutet eine künftig engere internationale Zusammenarbeit an. Diese Öffnung bringt eine Vielzahl an Herausforderungen und Veränderungen für China mit sich. BNE hilft, diesen zu begegnen: Sie bereitet Kinder auf eine unsichere Zukunft vor, vermittelt in der beruflichen Bildung neue technische Fertigkeiten für die Arbeitswelt von morgen und bringt Studierende aus aller Welt nach China.
Entwicklung sei ein Menschenrecht – darauf habe China kürzlich beim Süd-Süd Menschenrechtsforum in Beijing hingewiesen, betonte Professor Charles Hopkins, Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls in "Reorienting Teacher Education towards Sustainability" an der York University Toronto, Kanada und Ko-Direktor des API. Wichtig ist seiner Meinung nach allerdings die Ausrichtung dieses Menschenrechts hin zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Ergebnisse der Konferenz
Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Ziel, Lehrende und Multiplikatoren für BNE zu motivieren und ihnen das notwendige Wissen, Fertigkeiten und Methoden nahe zu bringen. Dies entspricht einem von fünf prioritären Handlungsfeldern des Weltaktionsprogramms BNE. Die Veranstalter stellten auch ein neues Handbuch vor, das sich ganz diesem Schwerpunkt widmet. Die Teilnehmenden diskutierten außerdem, wie eine nationale und lokale Umsetzung des Weltaktionsprogramms zu den 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen beiträgt.
Die Teilnehmenden erfuhren darüber hinaus mehr über internationale Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen von UNESCO Netzwerken wie den UNESCO-Projektschulen, Welterbestätten, Biosphärenreservaten oder Geoparks. Der Veranstaltungsort zeigte den Anwesenden, wie BNE in China umgesetzt wird: die LuHe Middle School ist eine von über 1.000 chinesischen Experimental-Schulen, die das Bildungskonzept erproben.
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